Wolfgang Koeppen, geboren am 23. 6. 1906 in Greifswald. Nach einer Zeit der Arbeitslosigkeit fuhr er als Schiffskoch zur See, arbeitete dann in einer Fabrik, als Platzanweiser in einem Kino und stellte in St.Pauli Eis her. Danach war er Dramaturg und Regievolontär; er unterhielt lose Beziehungen zum Kollektiv der Piscator-Bühne, bis er 1931 beim „Berliner Börsen-Courier“ eine feste Anstellung fand. Schon während der zwanziger Jahre schrieb er Artikel für Zeitungen wie „Die Rote Fahne“ und den „Vorwärts“. Das Angebot, 1935 zur „Berliner Zeitung“ zu gehen, lehnte Koeppen ab und emigrierte nach Holland. Ende 1938 kehrte er nach Deutschland zurück und schrieb in den folgenden Jahren Drehbücher für die UFA („ich wollte die Zeit abwarten, ich wollte überleben“). 1982/83 Poetik-Dozentur in Frankfurt/M. Koeppen starb nach langer Krankheit am 15.3.1996 in München. Er war Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland; Mitglied der Akademie der Künste, Berlin; der Bayerischen Akademie der Schönen Künste; der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt.
* 23. Juni 1906
† 15. März 1996
von Klaus Siblewski
Essay
Alles in allem hat die literarische Kritik auf den Autor Koeppen nie sonderlich ungünstig reagiert. Seine ersten Romane „Eine unglückliche Liebe“ (1934) und „Die Mauer schwankt“ (1935) – 1939 unter dem Titel „Die Pflicht“ ...